Ofenkäse

Seit einigen Jahren wird Ofenkäse auch hierzulande immer populärer. Dabei handelt es sich um einen Weichkäse, der in einer Form in den Ofen geschoben wird, bis er schmilzt. Anschließend wird er heiß mit verschiedenen Beilagen gegessen. Ob selbstgemacht oder als Fertiggericht zubereitet, diese Spezialität schmeckt immer köstlich und ist außerordentlich leicht verdaulich sowie reich an wertvollen Inhaltsstoffen.

Ein leckeres Gericht für viele Gelegenheiten

Ofenkäse wird bevorzugt in der kalten Jahreszeit genossen. In geselliger Runde schmeckt er besonders gut. Mit der ganzen Familie oder Freunden an einem Tisch versammelt, wird das gemeinsame Essen von Ofenkäse zu einem sehr unterhaltsamen Zeitvertreib. Besonders viel Spaß macht es, wenn alle gemeinsam den flüssigen Ofenkäse aus einer großen Form nehmen. Auch als Mitternachtsimbiss bei einer Party oder als kleiner Snack beim Spiele- oder Fernsehabend kommt Ofenkäse hervorragend bei den Gästen an. Doch genauso gut macht sich Ofenkäse bei einem romantischen Candle Light Dinner mit rustikaler Note, das Paare daheim genießen. Aufgrund seiner unkomplizierten Zubereitung eignet er sich auch als bekömmliches Abendbrot, mit dem man sich selbst wunderbar nach einem anstrengenden Arbeitstag verwöhnen kann.

Ein Gericht mit Tradition

Ofenkäse erfreut sich in seiner traditionellen Form als Roorkäsle schon seit Jahrhunderten großer Beliebtheit. In Schwaben und im Allgäu wird er aus köstlichem Weichkäse zubereitet, den lokale Käsereien aus Roh- oder Vorzugsmilch von Almkühen in Handarbeit herstellen. In einer feuerfesten Form schmilzt der Käse im Backofen und wird anschließend mit Obstbrand verfeinert. Das Roorkäsle wird dann mit in Stücke gebrochenem frischem Weißbrot aufgetunkt. Diese köstliche Käsespezialität lassen sich Einheimische und Touristen insbesondere in der kalten Jahreszeit schmecken.

Attraktive Alternative zu Käsefondue

Fleischstück eingetaucht im KäsefondueDie Zubereitung von Ofenkäse ist wesentlich einfacher und unkomplizierter als von Käsefondue. Wer ein echtes Schweizer Käsefondue ohne Convenience Produkte selbst herstellen möchte, benötigt einige Kocherfahrung. Während des Schmelzens des Käses ist ständiges Umrühren erforderlich, um ein Anbrennen zu verhindern. Beim Ofenkäse kann dagegen nichts schief gehen, auch Anfängern gelingt diese Käsespezialität ohne Probleme. Darüber hinaus benötigt man für die Zubereitung eines Ofenkäses bis auf eine Backform, die in den meisten Haushalten sowieso vorhanden sein dürfte, keinerlei Gerätschaften.

Gesund und bekömmlich

Ofenkäse ist als natürliches Milchprodukt ausgesprochen gesund. In Abhängigkeit vom Fettgehalt liegt der Brennwert von 100 Gramm Ofenkäse zwischen 280 und 400 Kalorien. Allerdings ist es nicht empfehlenswert, zu mageren Käse zu verwenden, weil dies zu Lasten des Geschmacks geht. Mindestens 50 Prozent Fett in Trockenmasse sollten es sein. Wie alle Käse ist auch Ofenkäse reich an hochwertigem Eiweiß. Ofenkäse enthält so gut wie keine Kohlehydrate und eignet sich deswegen hervorragend für das Abendessen. Sogar als Diätmahlzeit im Rahmen einer Low-Carb-Diät wird Ofenkäse serviert. Er ist besonders reich an Kalzium, das wichtig für den Knochenaufbau ist. Auch andere wertvolle Mineralstoffe und Spurenelemente, wie zum Beispiel Magnesium und Fluor, finden sich in Ofenkäse in hoher Konzentration Die genaue Zusammensetzung hängt dabei von der gewählten Käsesorte ab.

Geeignete Käsesorten für Ofenkäse

Grundsätzlich eignen sich alle Weichkäsesorten hervorragend für diese Spezialität. Dabei hat man die Wahl zwischen jungem Käse mit mildem Geschmack oder länger gereiftem Käse, der eine würzige Note besitzt. Alle Arten von Camembert machen sich als Ofenkäse ausgezeichnet, besonders pikant schmecken dabei hochwertige Sorten aus Bio-Rohmilch oder -Vorzugsmilch. Auch Schweizer Vacherin, französischer Coulommiers oder Crottin de Chavignol aus Ziegenmilch besitzen als Ofenkäse ein herrliches Aroma. Für Personen, die unter einer Laktoseunverträglichkeit leiden, sind laktosefreie Weichkäse sehr zu empfehlen

Die Zubereitung von Ofenkäse

Aus verschiedenen Käsesorten lässt sich mit wenig Aufwand Ofenkäse zubereiten. Pro Person benötigt man etwa 150 bis 300 Gramm Käse. Darüber hinaus braucht man ein Behältnis für das Backen im Ofen. Wenn keine passende Holzschachtel vorhanden ist, kann man auch Backformen aus Keramik verwenden. Allerdings sollte das Käsestück genau hineinpassen, sonst besteht die Gefahr, dass der Ofenkäse beim Backen zu stark auseinander läuft. Der Käse wird in der Form in den auf 200 Grad vorgeheizten Ofen geschoben und ungefähr 10 Minuten gebacken. Anschließend schneidet man ihn kreuzweise ein und lässt ihn ganz nach Geschmack zwischen 5 und 10 Minuten weiterbacken. Je länger er im Ofen bleibt, desto flüssiger wird seine Konsistenz. Danach sollte er sofort mit den Beilagen serviert und noch heiß verzehrt werden.

Ofenkäse als praktisches Fertigprodukt

Als praktisches Convenience-Produkt lässt sich Ofenkäse im Handumdrehen zubereiten. Er wird in einer Holzschachtel küchenfertig verkauft, so dass er nach dem Auspacken aus der Folie lediglich in den auf 200 Grad vorgeheizten Ofen geschoben werden muss. Nach etwa 10 Minuten Backzeit schneidet man die Oberfläche des Ofenkäses kreuzförmig ein und lässt ihn danach noch einmal rund 10 Minuten backen. Danach kann er wie der selbstgemachte Ofenkäse verzehrt werden. Ofenkäse sind als Fertigprodukte von verschiedenen Herstellern in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen sowie in mehreren Portionsgrößen verfügbar.

Wo kann man Ofenkäse fertig kaufen?

ofenkaeseLeckeren Ofenkäse kann man inzwischen in fast jedem Supermarkt und Discounter kaufen, nachfolgend ein paar Beispiele:

  • Rougette Ofenkäse (erhältlich in verschiedenen Varianten)
  • Ofen-Menü von Saint Albray
  • Coburger Kaminkäse
  • Bio-Ziegen Ofenkäse von Andechser
  • Käse für den Ofen von Alpenmark

Beilagen zum Ofenkäse

Ganz klassisch serviert man Ofenkäse mit frischem Baguette oder Weißbrot. Doch auch dunkle Brotarten, wie zum Beispiel Pumpernickel oder Nussbrot, schmecken hervorragend zu Ofenkäse. Mit Kartoffeln und einem frischen Salat wird Ofenkäse zu einem Hauptgericht. Am besten verwendet man kleine, fest kochende Kartoffeln, die auch als Drillinge bezeichnet werden, und bereitet sie als Pellkartoffeln vor. Die Kartoffeln lassen sich wunderbar mit etwas Rosmarin verfeinern. Auch gedünsteter Lauch oder grüne Bohnen passen sehr gut zu Ofenkäse. Mit Obst schmeckt Ofenkäse raffiniert, er passt gut zu Weintrauben, Birnen oder säuerlichen Äpfeln, die in kleine Stückchen geschnitten werden. Obwohl Ofenkäse eigentlich ein traditionelles Wintergericht ist, macht er sich auch als Begleiter von grünem oder weißem Spargel hervorragend. Genauso gut kann man Ofenkäse mit Räucherlachs servieren. Natürlich kann man sich hier auch von unserer Raclette Zutatenliste inspirieren lassen.

Ofenkäse raffiniert verfeinern

Kenner bestreichen das Käsestück für den Ofenkäse einen Tag vorher mit Obstbrand. Kirsch- oder Birnenwasser geben dabei einen besonders aromatischen Geschmack Aroma. Nach dem Backen lässt sich der Ofenkäse vor dem Servieren mit vielen verschiedenen Zutaten wunderbar verfeinern. So kann man zum Beispiel kleine Streifen von Serrano Schinken oder Bündner Fleisch in den flüssigen Käse hinein geben. Sehr würzig schmecken kleine Salamistückchen. Genauso gut machen sich Shrimps oder geräucherte Krabben. Auch würzige Kräuter und Gewürze, wie zum Beispiel Rosmarin, Paprika, Knoblauch oder Kümmel, sorgen für eine besondere Note.

Der passende Wein zum Ofenkäse

Passende Weine zum OfenkäseSelbstverständlich kann man ein kühles Bier oder einfach ein Glas Mineralwasser zum Ofenkäse trinken. Doch traditionell gilt Wein als der perfekte Begleiter zu dieser feinen Käsespezialität. Dabei hängt die Weinauswahl sowohl von den Beilagen als auch von der Jahreszeit ab. Mit Spargel oder Meeresfrüchten serviert, passt zu Ofenkäse am besten ein gut gekühlter, trockener Weißwein mit nicht allzu fruchtigem Bouquet. Ideal sind zum Beispiel ein Chablis, Sauvignon Blanc oder Grauburgunder. Wenn er wirklich trocken ist, kann auch ein deutscher Riesling empfohlen werden. Zu allen anderen Ofenkäsegerichten sind schwere Rotweine sehr beliebt. Sie sollten trocken sein und nicht barrique ausgebaut. Feinschmecker trinken gerne einen Merlot, Rioja oder auch einen Zinfandel zum Ofenkäse. Franzosen genießen mit Vorliebe Cidre zu Ofenkäse, der mit seinem herb-säuerlichen Geschmack eine perfekte Ergänzung zu diesem Käsegericht darstellt.