Raclette Käse
Raclette ist eines der bekanntesten Schweizer Nationalgerichte. Hauptzutaten sind geschmolzener Käse und gegarte Kartoffeln. In geselliger Runde lässt sich der Raclette Grill am besten genießen. Ursprünglich eine einfache Speise, die am offenen Feuer zubereitet wurde, ist Raclette heute oft ein genüsslicher und mehrere Stunden lang dauernder Event, bei dem alle denkbaren Zutaten für kulinarische Abwechslung sorgen. Im Mittelpunkt steht jedoch immer der Raclettekäse, der beim Erwärmen seinen würzigen Duft verströmt.
Die Geschichte des Raclette-Essens
Ursprünglich war Raclette ein Spießbraten, hergestellt aus aromatischem Bergkäse, der von den Alphirten am offenen Feuer zum Schmelzen gebracht wurde. Dabei wurde immer die oberste erhitzte Schicht abgetragen und gemeinsam mit gekochten Kartoffeln oder mit Brot verzehrt. Laut verschiedener Klosteraufzeichnungen gab es dieses Gericht schon im Mittelalter. Auch im Buch „Heidi“ von Johanna Spyri taucht das Nationalgericht auf und wird dort als Käsebraten am Spieß bezeichnet. Die moderne Form des Raclette-Essens findet heute am Esstisch statt. Ein spezieller elektrischer Raclette-Ofen bildet die Mitte der Tafel. Für jede Person ist ein kleines Pfännchen vorgesehen, worin der Käse je nach persönlichem Geschmack mehr oder weniger stark zum Schmelzen gebracht werden kann.
Welcher Raclette-Käse ist der Richtige?
Das Wichtigste: Der Käse fürs Raclette muss gut schmelzen. Außerdem sollte sein Aroma auf die restlichen Zutaten des Genießer-Menüs abgestimmt sein. Pikante Gürkchen, scharfe Peperoni, rassige Salami, milder Schinken, aber auch zartes Gemüse und fruchtige Obststückchen kommen je nach persönlicher Vorliebe auf den Tisch. Der Käse dazu sollte zum Charakter dieser Zutaten passen. Würzig und herb oder cremig und sahnig, verfeinert mit Knoblauch oder angereichert mit Pfeffer, in all diesen Geschmacksrichtungen wird Käse fürs Raclette-Essen angeboten. Vielerlei Sorten sind auf dem Markt. Der typische Schweizer Raclette-Käse aus dem Wallis wird aus Rohmilch hergestellt. Aber auch klassischer Bergkäse aus Kuh- oder aus Ziegenmilch ist im breiten Angebot der Käsespezialitäten fürs Raclette-Essen zu finden. Nicht nur in der Schweiz, auch in Deutschland und in Frankreich wird übrigens Raclette-Käse produziert.
Wie viel Käse pro Person sollte es sein?
Was ist die richtige Raclette Käse Menge pro Person? Für das typische Winteressen, das mit und ohne Gäste zelebriert werden kann, sollten pro Person etwa 200 Gramm Käse in Scheiben vorbereitet werden. Mit der gleichen Menge Kartoffeln, also ebenfalls mit 200 Gramm pro Person, sind die Basics für das wärmende und sättigende Festessen gelegt. Saure Gürkchen und Peperoni, Mixed Pickles und gehackte Zwiebeln schmecken immer lecker dazu. Ansonsten sind bei der Auswahl der weiteren Zutaten der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Frische Champignons, Würfel aus roten, grünen und gelben Paprikaschoten, Tomatenschnitze und Zucchinischeiben passen, aber auch Ananasstückchen und Mandarinenspalten. Alles, was gemeinsam mit geschmolzenem Käse den Gaumen verwöhnt, ist erlaubt.
Verträglichkeit von Raclettekäse mit und ohne Rinde
Die Rinde des Käses kann bedenkenlos mitgegessen werden, wenn sie nicht vorbehandelt ist. Daher empfiehlt es sich, unbehandelten Käse zu kaufen. Gerade in der Rinde entfalten die schmelzenden Scheiben ihr stärkstes Aroma.
Raclettekäse in der Schwangerschaft ist erlaubt
Die meisten Sorten für Raclettekäse sind aus erhitzter Milch hergestellt und damit bedenkenlos zu genießen. Auf den Verzehr von Rohmilchprodukten sollten Schwangere generell verzichten, da sich in der rohen Milch Listerien bilden können. Listeriose ist eine durch Bakterien hervorgerufene Infektionskrankheit, die zu Schädigungen des Fötus und zu Fehlgeburten führen kann. Manche Raclettekäsesorten, vor allem die Käselaibe aus dem Schweizer Kanton Wallis, werden aus Rohmilch hergestellt. Ein Erhitzen auf 70 Grad Celsius für mindestens 2 Minuten zerstört zwar die Listerien, dennoch sollten Schwangere vorsichtshalber auf den Genuss von Rohmilchkäse verzichten und sich zur Sicherheit für pasteurisierte Käsesorten fürs Raclette entscheiden.